Prächtige Trockenmauern prägen das Landschaftsbild von Walenstadt
Für standhafte Trockenmauern werden Steine, ohne den Einsatz von Mörtel oder Beton, lose aber sehr gezielt aufeinandergeschichtet. Mit dieser alten Bautechnik werden Stützmauern errichtet, um steile Hänge zu terrassieren und so die landwirtschaftliche Nutzung zu erleichtern. Sie haben, insbesondere in Bergregionen, eine grosse kulturhistorische Bedeutung.
Im Rahmen des Trockenmauerprojekts Walenstadt 2020-2023 ist Mitte Juli 2020 die erste von insgesamt vier Etappen zur Sanierung der Trockenmauern gestartet. Nach traditioneller Handwerkskunst werden die Arbeiten professionell von einem lokalen Bauunternehmer ausgeführt. Bewirtschafter und Eigentümer der betroffenen Parzellen unterstützen die Bauarbeiten. Für die Sanierungsarbeiten werden grösstenteils bereits vorhandene Steine verwendet. Das Projekt wird eng von der suisseplan AG raum + landschaft begleitet, die das Projekt vorgängig geplant hat.
Neben ihrer Funktion als landschaftsprägende Elemente haben Trockenmauern auch einen hohen ökologischen Wert. Die Spalten zwischen den Steinen bieten einer Vielzahl von Tieren einen wertvollen Lebensraum. Die besonnten Steine sind für Reptilien ideale Plätze um Wärme zu tanken, die kühleren Zwischenräume bieten Versteckmöglichkeiten und Winterquartiere für Amphibien und andere Tierarten.
Auch für Pflanzen bieten Trockenmauern ein spezielles Mikroklima. Aufgrund des spärlich verfügbaren Wassers und der äusserst warmen Bedingungen, stellen die Mauern einen Extremstandort dar. Unter diesen Voraussetzungen gedeihen spezialisierte Arten wie beispielsweise der Dach-Hauswurz oder die Mauerraute.
Abb. 1: Dach-Hauswurz
Abb. 2: Vor dem Eingriff waren die Trockenmauern mit Gehölz überwachsen.
Abb. 3: Die fachgerechte Sanierung erfordert viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl.
Abb. 4: Die sanierten Trockenmauern prägen das Landschaftsbild.
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