14. August 2020

Ein Rückbau mit besonderer Herausforderung

In Villmergen AG müssen die beiden alten Gasthöfe "Ochsen" und "Rössli" einem Neubau weichen. Es entstehen 31 Wohnungen, diverse Gewerberäume, ein Einkaufsladen und ein Café. Das Besondere am Projekt ist die Fassade des ehemaligen Restaurants "Rössli" auf Seite Dorfplatz, die erhalten bleiben muss.

Die rund 10m hohe Fassade besteht aus einem Bruchsteinmauerwerk mit vielen Fenster­durchbrüchen, wobei jede Öffnung eine Schwächung der Mauer darstellt. Um den Erhalt der Fassade zu gewährleisten, muss sie während der gesamten Bauzeit (Rückbau der beiden bestehenden Gebäude und Neubau des Wohn-/Gewerbehauses) gesichert werden. Dafür wurde eine aussenliegende, ausgesteifte Stahlkonstruktion erstellt. Die einzelnen Stahlfachwerke sind auf Betonriegel abgestellt, welche mit Mikropfählen in den Boden verankert sind.  Die Bruchsteinwand wurde aufgrund der vielen Durchbrüche (Schwächungen) über die gesamte Höhe, regelmässig gehalten und stabilisiert. Nach der Erstellung der Sicherung wurde das dahinterliegende Gebäude mit grossem Aufwand geschossweise abgebrochen. Um eine Beschädigung der Fassade beim Abbruch zu verhindern, wurden die Geschossdecken abgespriesst, sodass die tragenden Verbindungen zwischen Fassade und Geschossdecken getrennt werden konnten. Für die Erstellung der Unterkellerung wird die Fassade etappenweise unterfangen und mit vorgespannten Ankern gesichert.

Die erforderlichen Massnahmen zum Erhalt der Fassade gehen weit über die üblichen Sicherungsmassnahmen hinaus und generieren einen enormen baulichen und finanziellen Aufwand. Eine ganz besondere und nicht alltägliche Herausforderung für alle Beteiligten!

Architekt/TU:             Xaver Meyer AG, Villmergen AG

Ingenieur:                  suisseplan Ingenieure AG, Niederlassung Wohlen AG

Bauzeit:                      Frühling 2020 - Frühling 2022

Baukosten:                 CHF 22 Mio.


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